Kostspielige Folgen unsachgemäßen Umgangs mit ESD Schutzkleidung
1,79 Mio € ESD-Schaden

Kostspielige Folgen unsachgemäßen Umgangs mit ESD Schutzkleidung

Manchmal kommt es eben doch auf die richtige Kleidung an, genauer gesagt auf das richtige Schuhwerk.

Eine kleine Schwärmerei des verantwortlichen Montageleiters für eine Mitarbeiterin hatte schwerwiegende Folgen für einen großen Automobilhersteller. Was war geschehen? Mitte der 90er Jahre kam es zu den Folgen unsachgemäßen Umgangs mit Elektronik. Nach anderthalb Jahren Fertigung fielen reihenweise die gleichen elektronischen Steuergeräte des damaligen Spitzenprodukts aus. Dies führte letztendlich zu massiven Garantiekosten, da eine Korrektur des Fehlers im Markt oder im Feld weitaus aufwändiger war als eine Instandsetzung innerhalb der eigenen Werksgrenzen. Insgesamt entstand damals ein Schaden von umgerechnet 1,79 Mio. €.

Letztendlich war der Fehler auf die Schwächung von elektronischen Bauelementen (eines Steuergeräts) zurückzuführen, da im Sicherheitsbereich keine ESD-Schutzkleidung verwendet wurde – und das aufgrund der Attraktivität einer einzelnen Mitarbeiterin für den Chef: "Der Chef fand die Kollegin in den hohen Hacken immer so attraktiv... die musste sich nie an die Kleidervorschrift halten!", hieß es immer wieder bei der ausführlichen Untersuchung.

Heute, viele Jahre später, mag das lustig klingen, aber das Thema erleben wir in abgewandelter Form immer wieder. Zumindest war es damals nur ein monetärer Schaden und niemand kam zu Schaden.

Der menschliche Faktor als sensibelster Punkt im ESD-Schutz

Die Moral von der Geschichte ist zweierlei: Erstens ist der menschliche Faktor der sensibelste Punkt in einer ESD-sicheren Fertigung oder im gesamten Umgang mit ESD-Schutz. Es ist wichtig, das Bewusstsein für den Umgang mit empfindlichen Bauteilen stets im Fokus zu behalten. Daher sollten regelmäßige Grund- und Wiederholungsschulungen durchgeführt werden.

Folgen einer Bauteilschwächung folgenschwerer als Zerstörung

Zweitens kann die Schwächung eines Bauteils folgenschwerer sein als seine spontane Zerstörung. Während eine Zerstörung eines Bauelements in der Regel spätestens beim End-of-Line-Test offensichtlich wird, ist eine Schwächung oder Vorschädigung eines elektronischen Bauteils oder einer Baugruppe nicht mehr "im Haus" beherrschbar. Kommt es dann zu Rückrufaktionen oder Ausfällen in sensiblen Bereichen im Feld, stellen die Kosten und sonstigen Folgen ein echtes unternehmerisches Risiko dar.

Für weiterführende Fragen und Anliegen im Bereich ESD steht Ihnen unser kompetenter ESD-Berater Matthias Kaufmann gerne zur Verfügung. Mit seinem Fachwissen und seiner langjährigen Erfahrung ist er Ihr idealer Ansprechpartner.

DIN-EN zertifizierte ESD Schulungen

Lassen Sie nicht zu, dass menschliche Schwächen ein Risiko in Ihrem Unternehmen darstellen und nutzen Sie unsere nach DIN-EN zertifizierten Schulungen für Ihr nächstes ESD-Audit, eine ESD-Basisschulung bei Ihnen vor Ort oder melden Sie sich zu einem unserer ESD-Koordinatorenseminare an.

https://www.dpv-elektronik.de/schulung

Bleiben Sie gespannt auf unsere ESDinsights im nächsten Monat!

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr DPV-Elektronik-Team.


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